FELIX BENESCH
Walther Kauer, SPÄTHOLZ
(c) Florin Jäger, Felsberg

Zurück zur Natur!

Spätholz

Nach dem Roman von Walther Kauer

Premiere am 4. September 2007, Klibühni Chur

Es spielen: Anna Stieblich, Christian Kerepeszki, Valentin Kessler

Regie: Felix Benesch
Musik: Valentin Kessler
Ausstattung: Georg & Paul
Dramaturgische Mitarbeit: Annett Sawallisch
Licht: Nicola Vitali
Assistenz & Abenspielleitung: Magdalena Nadolska
Spielfassung: Ensemble
Rechte: Patrick Kauer / Lenos Verlag, Basel


In seinem 1976 erschienen Roman «Spätholz» erzählt Walther Kauer die Geschichte eines alten Kleinbauern in einem abgelegenen Tessiner Tal, der einen von seinem Vater für ihn gepflanzten Nussbaum fällen lassen soll, weil ein bundesdeutscher Industrieller für sich freie Sicht auf den See verlangt. Kauers Held wartet, zu verzweifeltem Widerstand entschlossen, mit dem Gewehr auf die Gemeindebeamten und überdenkt dabei sein Leben und die Geschichte seines Dorfes. Sein grollender Zorn über die heranbrechende gottlose Zeit findet einen immer stärkeren und bedrohlicheren Widerhall im grollenden, bebenden und rumpelnden Berg, der ihm am Ende recht geben und alles unter sich begraben wird.

Dieser einzigartige Kosmos des “unsentimentalen Heimatdichters” Walter Kauer gewinnt neue Aktualität vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über «potentialarme Räume» und «Gebirgsbrachen», deren Abkoppelung vom Subventionshahn und deren Renaturierung in «Abenteuerzonen», Naturreservate. Der Klimawandel mit all seinen scheinbaren und tatsächlichen Auswirkungen hat uns zudem eine Ahnung von der unbarmherzigen Urgewalt der Natur zurückgegeben, auch in den Bergen in Graubünden.

2007 jährt sich Walther Kauers Todestag zum 20. Mal. Ein Grund mehr, an diesen streitbaren, ehemals vieldiskutierten Romancier zu erinnern.